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Zehn Jahre, zehn Trainer: So schneidet Schmidt im Vergleich ab

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MSV Duisburg: Zehn Jahre, zehn Trainer: So schneidet Schmidt im Vergleich ab
Foto: firo

Der MSV Duisburg hat am Mittwoch Hagen Schmidt freigestellt. Er ist der neunte Trainer in den letzten zehn Jahren, der gehen musste. Mit Torsten Ziegner ist Coach Nummer zehn da.

Der MSV Duisburg und seine Trainer - das ist in der jüngeren Vergangenheit zumeist eine eher kurzweilige Geschichte. Am Mittwoch trennte sich der Drittligist von Hagen Schmidt und stellte Torsten Ziegner als Nachfolger vor. Der 44-Jährige, zuletzt bei den Würzburger Kickers aktiv, soll die Zebras an den letzten beiden Spieltagen vor dem Abstieg retten.

Er ist bereits der 19. Trainer des MSV in diesem Jahrtausend und der zehnte der letzten zehn Jahre - eine Fluktuationsquote, die selbst im schnelllebigen Fußballgeschäft nicht alltäglich ist. Ziegner ist nach Schmidt und Pavel Dotchev bereits der dritte Coach der laufenden Saison.

Schmidt hatte im Oktober von Dotchev übernommen. Seine Amtszeit dauerte allerdings nur 28 Pflichtspiele - nur zwei Trainer der letzten zehn Jahre mussten noch eher gehen.

Nämlich Oliver Reck im August 2012 nach 26 Partien und Gino Lettieri Anfang 2021. Da war Lettieris zweites MSV-Engagement nach nur zwölf Partien wieder Geschichte.

Die MSV-Trainer der letzten 10 Jahre

Torsten Ziegner (Mai 2022 - offen)

Hagen Schmidt (Oktober 2021 - Mai 2022): 28 Spiele/1,36 Punkte

Pavel Dotchev (Februar 2021 - Oktober 2021): 29 Spiele/1,38 Punkte

Gino Lettieri (November 2020 - Januar 2021): 12 Spiele/0,83 Punkte

Torsten Lieberknecht (Oktober 2018 - November 2020): 79 Spiele/1,33 Punkte

Ilia Gruev (November 2015 - Oktober 2018): 112 Spiele/1,47 Punkte

Gino Lettieri (Juli 2014 - November 2015): 59 Spiele/1,56 Punkte

Karsten Baumann (Juli 2013 - Juni 2014): 44 Spiele, 1,52 Punkte

Kosta Runjaic (September 2012 - Juni 2013): 31 Spiele/1,39 Punkte

Oliver Reck (Oktober 2011 - August 2012): 26 Spiele/1,27 Punkte

Am längsten hielt Ilia Gruev durch. Beinahe für drei Jahre und 112 Pflichtspiele stand er zwischen November 2015 und Oktober 2018 an der Seitenlinie. Gruev, zuletzt als Co-Trainer von Arminia Bielefeld freigestellt, stieg mit den Zebras aus der 2. Bundesliga ab und führte sie in der Folgesaison wieder ins Unterhaus zurück.

Mit Blick auf den erreichten Punkteschnitt langt es für Schmidt ebenfalls nur für einen Platz in der unteren Hälfte. Durchschnittlich 1,36 Zähler aus 28 Partien - keine besonders üppige Ausbeute. Noch schwächer sein Wert in der Liga, da holte Schmidt in 23 Spielen nur 1,13 Punkte.

Damit schneidet Schmidt zwar etwas besser ab als etwa Torsten Lieberknecht. Bei seinem Schnitt von 1,33 Punkten ist aber seine verhältnismäßig lange Verweildauer mit gut zwei Jahren (79 Spiele) zu berücksichtigen. Zudem spielten die Duisburger in seiner ersten Saison noch zweitklassig.

Noch weniger erfolgreich waren Reck (26 Spiele, 1,27 Punkte) und Lettieri bei seiner zweiten Anstellung (12 Spiele, 0,83 Punkte). Kurios: Lettieri ist zugleich der Coach mit dem besten Wert: Denn bei seiner ersten Zeit in Meiderich holte die Mannschaft unter seiner Führung durchschnittlich 1,56 Zähler in 59 Begegnungen. Der Zweitliga-Aufstieg im Sommer 2015 war der Lohn dafür. Dezent besser als Schmidt steht Vorgänger Pavel Dotchev da (1,38 Punkte, 29 Spiele).

Derweil geht es für den neuen Coach Ziegner zunächst allein darum, den Revierklub vor dem Absturz in die Regionalliga zu bewahren. Seine bisherige Bilanz als Cheftrainer bietet Licht und Schatten. Licht beim FSV Zwickau, den er knapp sechs Jahre trainierte. Ziegner holte in 215 Partien 1,7 Zähler, stieg in die 3. Liga auf und etablierte den Verein dort.

Danach, beim Halleschen FC, folgte nach einer guten Saison eine weniger starke. Ziegner musste vorzeitig gehen - mit einem Punkteschnitt von 1,57 aus 68 Spielen. Zuletzt stand der Fußballlehrer in der Hinserie dieser Saison bei den Würzburger Kickers in der Verantwortung. Nach 15 Spielen und durchschnittlich nur 1,07 Zählern war Schluss. Jetzt bietet sich Ziegner bei seiner ersten Station im Ruhrgebiet, seine Bilanz wieder aufzupolieren - und für mehr Konstanz auf dem Trainerstuhl des MSV Duisburg zu sorgen.

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